Wir betonen und verschweigen es nicht: Nicht alle Kleider werden für die o.g. Zwecke benötigt. Deshalb wird schon immer der verbleibende Rest verkauft, um mit dem Verkaufserlös die entstandenen Sammelkosten sowie evtl. Miet- und Energiekosten für die Läden zu decken. Bleiben dann noch Gelder übrig, werden diese zur Erfüllung unserer satzungsgemäßen Aufgaben im Landkreis Amberg-Sulzbach verwendet. Dies ist ein wertvoller Beitrag für unsere ehrenamtlichen Dienste wie die Bereitschaften, die Wasserwacht oder das Jugendrotkreuz.
Was geschieht mit der verkauften Ware?Grundsätzlich versuchen die Textilhändler soviel Kleider wie möglich direkt der Wiederverwendung zuzuführen. Textilien, die für die Wiederverwendung nicht benutzt werden können, sind jedoch für den Müll viel zu schade. Sie tragen dazu bei, wertvolle Rohstoffe einzusparen. So werden aus nicht mehr verwendbaren Textilien Dämmstoffe für die Auto- und Elektroindustrie. Sie werden zu Industrieputzlappen geschnitten und sind Bestandteil bei der Herstellung neuer Teppichböden. Im günstigsten Fall wird sogar ein neuer Pullover daraus.
Von der verkauften Ware bleiben 20 % in Deutschland. Weitere 21 % bleiben im restlichen Europa, 19 % gehen nach Asien und 37 % gehen in den gesamten afrikanischen Kontinent, der Rest von 3 % geht in sonstige Länder.
Es kommen immer wieder die Vorwürfe, mit den gebrauchten Kleidern aus Europa würde die afrikanische Textilindustrie geschädigt. Dabei wird aber immer überhört, dass die afrikanische Textilindustrie leider schon logistisch überhaupt nicht in der Lage ist, die Bevölkerung mit bezahlbaren Textilien zu versorgen. Weiterhin hat der Großteil der afrikanischen Bevölkerung leider nicht das Geld, um sich Neuware zu kaufen und ist deshalb auf die gebrauchte Kleidung angewiesen. Dies bestätigen mittlerweile auch kritische Institute und Wissenschaftler.
Durch den Gebrauchtkleidermarkt entstanden zudem viele Arbeitsplätze in Entwicklungsländern. Es werden auch dort Fahrer, Sortierer, Näher und die vielen kleinen Händler gebraucht, um die Ware zu verteilen. Viele Menschen leben von den gebrauchten Kleidern aus Europa!
Man sollte auch nicht vergessen, dass der Altkleidermarkt in Deutschland für ca. 11.000 Arbeitsplätze sorgt. Viele davon sind Arbeitsplätze für Menschen mit keiner oder geringer beruflicher Qualifikation.
Wir sind uns sicher: Weder die Kleiderspender noch die sammelnden Organisationen müssen ein schlechtes Gewissen haben! Wer seine Altkleider in unsere Container wirft, leistet eine soziale, gute Tat.
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